An den Hängen des Rehorn Gebirges existierte mindestens 450 Jahre lang die Berggemeinde Glasendorf . Nach 1945 und der kompletten Aussiedlung/Vertreibung aller Deutschen Einwohner wurde das Dorf durch eine tschechoslowakische Pioniereinheit komplett abgerissen.

An den Hängen des Rehorngebirges die einstige Siedlung Glasendorf Glasendorf - Hier soll am 15. Februar 1655 die überhaupt erste schriftlich vermerkte Riesengebirgslawine den Hang des Rehorn - Gebirges abgegangen sein und zwei der Glasendorfer Berghütten begraben haben. Von 15 verschütteten Personen verloren acht ihr Leben Und dieses Ereignis sollte nahezu prophetisch das tragische Schicksal des malerischen Dorfes in diesem vergessenen Winkel der Riesengebirgsnatur vorherbestimmen.

1515 wird die Siedlung zum ersten Mal erwähnt. Allem Anschein nach entstand sie aber weit früher rund herum um einen ursprünglichen Glasschmelzofen . Seine große Blütezeit erlebte der Ort während des Goldfiebers im 16.Jahrhundert. Mit ein wenig Phantasie hallt noch heute aus dem Schatten des Barth - Buchenwaldes der Lärm der für Christoph von Gendorf arbeitenden Erzbauern.

Eine Fülle von erhaltengebliebenen Zeugnissen alter Bergwerkstätigkeit in Form von vielen erstaunlich tiefen Rinnen erinnern an deren gewaltigen Ausmaß. Die an Gold jedoch unergiebigen Fundstellen hatten sich bald erschöpft, die Bergleute suchten sich erfolgsversprechendere Orte und den zurückgebliebenen Anwohnern verblieb ein mühevolles Dasein auf den steinbesäten Feldern im von steilen Wiesen regelrecht eingeklemmten Tales des ehemaligen Ortes Stara Voda (Altwasser)

Jedoch noch zu Anfang des 20.Jahrhunderts hatte die blühende Gemeinde ihre eigene Selbstverwaltung, eine Schule, eine Mühle und zwei Gasthöfe sowie 42 Häuser mit 220 Einwohner. Die gesamte Einwohnerschaft wurde nach dem II Weltkrieg nach Deutschland vertrieben. Nach dem 12.August gab es nur noch eine einzige Familie in der höchstgelegenen Hütte. Die Familie des Antifaschisten Alois Hofer. Das Gebäude verfiel langsam und die Saisonarbeiter einer nahegelegenen Weidegenossenschaft verhinderten dies nicht im geringsten.

Der endgültige Exitus kam mit der Aktion "Abriss" in den Jahren 1959 bis 1960. Eine Pioniereinheit der Armee machte mit Hilfe von Sprengstoff und schwerer Technik insgesamt 254 Objekte im ehemaligen Kreis Trautenau dem Erdboden gleich, so auch leider Glasendorf.

Der scheinbar einsame Landschaftsstrich lockt den heutigen Besucher insbesondere als Memento. Das tief eingeschnittene Tal mit seinen ausgedehnten, von Wäldern umsäumten Wiesen ist ein stilles Naturgebilde von ganz eigenem Zauber.

Wer hier einmal den Frühling mit seinem Blütenmeer von Tausenden von Schneeglöckchen und Gelbsternen erlebt hat, hier und da verziert mit Tupfern von Narzissenbüscheln auf den einstigen Schrebergärten, sowie die Jahr für Jahr zaghafter blühenden Apfel- und Birnbäume, dem Wuchern des Anflugs zum Trotz, der weiss, wovon ich rede.