Nördlich von Johannisbad (557 - 797 m), dem "böhmischen Gastein", das mit seinen radioaktiven. den Wildbächen von Gastein ähnlichen Thermalquellen in einem waldreichen Seitental der Aupa am Südfuß des Schwarzen Berges liegt, befindet sich auf der Höhe zwischen dem Johannisbach und dem Klausengrund das als Sommerfrische und Winterparadies besuchte Dörfchen Schwarzenberg (700 - 1100 m), das eine wunderschöne Streulage inmitten reizender Gebirgswiesen hat und von bewaldeten Bergen umrahmt wird.

Der kleine Ort mit seinen vor der Vertreibung 370 deutschen Einwohnern besaß mehrere Hotels und zahlreiche Fremdenheime und wies hohe Besucherzahlen auf.
So wurden z. B. im Sommer 1933 rund 2500, im Winter 1932/33 über 1500 Gäste in Schwarzenberg gezählt.

Nordwestlich schließt sich unmittelbar an das Gebirgsdorf der an das Bodetal im Harz erinnernde Klausengrund, welcher eines der schönsten Engtäler des böhmischen Riesengebirges ist und die beliebteste Promenade der Johannisbader Kurgäste bildet.


Die hochromantische, vom Klausengraben (Seifenbach) durchströmte Talschlucht, mit vielen kleinen Wasserfällen liegt zwischen dem Schwarzen Berg (1299 m) und der östlich von diesem auf einem Seitenrücken sich erhebenden, kugelförmigen, waldbedeckten Kuppe des Forstberges (1268 m) und wird auch "Klausengraben" genannt.

Früher hieß die Gebirgsschlucht im Volksmund "Der Reschgrund". Von den drei malerischen, von Wildbächen durchrauschten Talgründen (Klausen-, Silber-, und Urlasgrund), die den mit prächtigen Holzbeständen bedeckten Rücken des Schwarzen Berges durchfurchen, ist der Klausen- oder Reschgrund zweifellos der schönste und romantischste.

So schreibt auch Paul Regell in der Monographie "Das Riesen- und Isergebirge" (Leipzig, 1927); "Der Preis gebührt wohl dem Klausengrund. In tief eingerissener, schmaler, von üppiger Strauchvegetation überwucherter Rinne stürzt das Wasser durch prächtigen Hochwald, dessen Baumriesen nur einen schmalen Streifen des Himmels durchblicken lassen, über die bloßgelegten Felsenrippen."

Es verwundert deshalb nicht ,das das malerische Engtal ein beliebtes Ziel der Landschaftsmaler war. Leider hatte der prächtige Waldbestand in der Gebirgsschlucht durch Windbruch in den dreißiger Jahren stark gelitten.

Zum Dörfchen Schwarzenberg gehörte das am Eingang zum Klausengrund befindliche Hotel "Zur Klause" mit Fremdenzimmern, Restauration und Milchwirtschaft, das sich als Jausenstation allgemeiner Beliebtheit erfreute.

Ebenfalls am Eingang in den Reschgrund führt ein Steig ziemlich steil am Südabhange des Forstberges hinan in einer halben Stunde zu den kahlen Felsmassen des Blausteins (964 m) und des Harfensteins (959 m), beide am Forstberg gelegen und eine herrliche Aussicht nach Böhmen bietend.


Durch den Klausengrund selbst gelangte man auf dem "Luisenweg" welcher am Waldhaus begann entlang des Seifenbaches und an den Kleinen und Großen Kühnelbauden vorbei links hinauf nach den Schwarzschlagbauden (1299 m), die an der Nordseite der Gipfelfläche des Schwarzen Berges am Waldrand prachtvoll gelegen sind.

1888 erwarb ein Robert Bönsch aus Groß Aupa das Haus Nr. 47 auf den Schwarzschlagbauden, das damals als Hegerhaus in Verwendung stand und richtete hier eine Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern ein und benannte dieses Haus von nun ab "Schwarzschlagbaude".

Der Nordhang mit den Schwarzschlagbauden gestattet einen imposanten Blick auf den Hauptkamm des Riesengebirges. Von der Gegend des Liebauer Sattels über die Grenzbauden, Schneekoppe, Brunnberg, Hochwiesenberg, Ziegenrücken bis weit nach Westen zur Kesselkoppe kann der Blick ungehindert schweifen.

Gegenwärtig wird der untere Teil des alten Luisen-Wanderweges der mehrmals den Seifenbach kreuzt umfangreich rekonstruiert.

Der danach anschließende naturbelassene Steg wird zunehmends immer schmaler und steiler und im oberen Teil ist es stellenweise unangenehm rutschig. Alle Brücken sind im Laufe der Zeit vom Wasser weggerissen, so daß man den Wasserlauf mehrmals nur durch hüpfen von Stein zu Stein oder durch balancieren über umgelegte Baumstämme überqueren muß.

Der Wanderer der sich diesen Strapazen aussetzt muß sich vorkommen als sei er fern von jeder Zivilisation. Erst bei den Kleinen Kühnelbauden lichtet sich der naturbelassen bewaldete Grund und gelangt von hier aus auf die "Lichte Höhe" (1244 m) und weiter südlich zum Blaustein, in dessen Nähe sich auf offenem Wiesenplan die Blausteinbaude befindet.

Seinen Ursprung hat der Klausengrund auf der ganz einen isolierten Standort von Knieholz aufweisenden "Mooswiese" (1188 m) oberhalb der Kühnelbauden, während der Urlasgrundbach (Name von Urla = Bergahorn) von der Schwarzschlagbaude herabkommt .

Zwischen der "Lichten Höhe" und dem Hubertus - Platz entspringen noch der Lorzgrundbach und der Große Tippeltgraben , und hier beginnt auch das schöne Waldtal des Silberbaches, an derem Ende sich die Sommerfrische Schwarzental befindet. .