Tourenabschnitte Markierung Entfernung
Rudolfstal - Hannerpetershau (Hanapetrova paseka)- Hintere Rennerbauden (Zadní Rennerovky) grün / gelb 5,2 km
Hintere Rennerbauden - Fuchsberg - Fuchsbergwiesen (Lišcí louka) rot 4,1 km
Fuchsbergwiesen - Schwarzwasser (Cerný potok) - Rudolfstal gelb / grün 4,6 km

Gesamt : 15,5 km - 6 Stunden
Einkehr: Hofbauden - Chalupa na roczesti - Goldmühle
Hinweis ! KÖRPERLICH ANSTRENGEND, HÖHENUNTERSCHIED 600

Von Niederhof (600 m), einer ruhigen Ortschaft welche im Tal des Keilbach und des Kesselbach östlich von Hohenelbe liegt, fahren wir bei der Kirche rechts am Kesselbach aufwärts nach dem als Sommerfrische besonders beliebten Ortsteil Rudolfstal welcher für jeden hierher kommenden Wanderer als höchst einladend erscheint.

Denn die hier aus dem Tal aufsteigenden Höhen (Böhnischberg 1009 m, Pommersberg 961 m, Winterleit 888 m, Kegel 860 m Kalkkoppe 790 m) bilden mit ihren schroffen, waldigen Hängen ein prachtvolles Landschaftsbild.

Das ruhige waldreiche Rudolfstal umfasst die Bauden- und Wiesenenklaven: Kesselbauden, Plattenbauden, Goldhöhe, Auerwiesbauden, Kalkkoppe, Winterleit und wird im Nordosten durch den Fuchsberg ( 1363 m ü . M ) der wie ein unübersteigbarer Wall erscheint abgeschlossen.

Die Straße führt an einem ehemaligen Forsthaus vorbei und kurz darauf wo sich der Kesselbach mit dem Weißbach (Goldbach) vereinigt endet sie für den öffentlichen Verkehr.

Diese Talgabelung wo sich verschiedene Fußwege abzweigen heißt der "Kesselboden" und es befindet sich hier ein Parkplatz mit einem kontrollierten Zugang der Riesengebirgsverwaltung.

Wir befinden uns 650 m ü.M. Der Aufstieg zu dem alten schlesischen Pfad mit den Wiesenenklaven aus der Zeit der Baudenwirtschaft Hintere Rennerbauden,Hofbaude) und schließlich dem höchsten Punkt dem Fuchsberg führt durch Wälder und Wiesen in die ruhige Gegend der Berge und er wird insgesamt an die 700 m betragen. Und alles diesmal ohne Lift.

Hier bei der Kesselbrücke konnte man vor 1945 auf einem alten Fahrwege am Kesselbache entlang hinauf schreiten. Nachdem man die Kesselbaude auf einer freundlichen Waldlichtung gelegen hinter sich gelassen hatte beginnt eine prächtige Waldwanderung.

Auf seinen Abhängen befindet sich eine Menge von seltenen Pflanzen, deshalb sind sie ein Bestandteil des Naturschutzgebiet. Der Kesselbach bot dem Wanderer hier sehr hübsche Gefälle und schließlich gelangte man in den Fuchsbergkessel, eine ihrem Namen völlig entsprechende Bergschlucht.

Am Ende dieses mühsamen Aufstieges betrat man den breiten mit Knieholz bewachsenen Rücken des Fuchsberges von dem sich, von seinem Gipfel, eine grossartige Fernsicht bot.

Wir begeben uns nach Überschreiten der Kesselbrücke, die Plattenbauden am Goldbache rechts lassend, auf den jenseitigen Bergabhang zu dem links in den Wald führenden Wege.

Auf ihm geht es nun ziemlich steil in nördlicher Richtung durch einen Mischwald aufwärts, eine asphaltierte Waldstrasse querend, nach Hannapetershau (851 m ü. M.)
Nach dieser einsamen Waldwanderung,die ersten 250 m sind geschafft,sind wir durch den Anblick des freundlichen, auf einer smaragdgrünen Wiese gelegenen Baudendörfchens angenehm überrascht. Im Jahr 1829 standen hier 10 Häuser, in denen 86 Menschen wohnten.

Die wenigen Bauden von Hannapetershau, meistens Gebirgserholungsobjekte, nehmen eine schöne große Waldlichtung ein, die der Fleiss der Bewohner zur saftiggrünen Wiesenmatte umgeschaffen hat.Die Besiedlung wird schon 1676 urkundlich erwähnt.

Ein hier einst befindliches Gasthaus wird zum erstenmal im Jahr 1891 erwähnt, in dem es der Wirt und Fleischer Anton Ettel gekauft hat. Das Gasthaus wurde im Laufe der Zeit erweitert, der Original-Frontteil entstand im Jahr 1927. Das heutige Aussehen erhielt der Bau fünfzig Jahre später.

Die Lichtung selbst liegt auf der Südabdachung des Friesberges, welcher wiederum das Südende des Beerenberges (1306 m) ist. Der Beerenberg-Rücken selbst zweigt bereits bei den Keilbauden ab, zieht sich nach Süden und ist oben breit und flach gewölbt.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals entdecken wir die Auerwiesbauden - Bauden (Tetrevi boudy). In dieser Gegend wurde in den Jahren 1629-1898 Eisenerz gefördert wovon noch eine Menge eingesunkener Gruben und an einigen Stellen auch Abraumhalden Zeugnis geben Das hier gewonnene Erz wurde in Niederhof in den dort befindlichen Schmelzöfen und Eisenhämmern verarbeitet und verschaffte diesem Teil des Riesengebirges einen wirtschaftlichen Aufschwung .

Zwischen den Häuschen führen Wege, einer davon vorbei an blühenden Wiesen aufwärts. Beim letzten Hause von Hanapetershau führt der Weg rechts hinein in den Wald wo zur Rechten ein Mariakreuz steht und wir einen Rastplatz mit einer Wegkreuzung (gelb/grün)finden. Zugleich umweht uns eine erfrischende Kühle, obwohl am wolkenlosen Himmel die Sonne hoch steht.
Durch einen kleinen Fichtenbusch abgetrennt von den übrigen Bauden liegt da noch ein Häuschen, unter dessen Fenstern ich jetzt hinwegschritt, begleitet von kräftigem Hundegebell das alles macht den Eindruck, als wäre man in eine andere Welt versetzt

Links zweigt grün zu den Gans- und Füllebauden und durch den Lahrbusch Richtung Hohenelbe ab. Der gelbe Weg der hier kreuzt kommt aus Richtung Niederhof und führt nach den Hinter-Rennerbauden (1280 m), die bereits oberhalb der Baumgrenze in der Knieholzregion liegen.

Von hier aus geht es mit ziemlicher Steigung nördlich zunächst durch Hochwald, später durch junges Holz an den Fuß des Gallhübels empor. Einige Stellen zeugen von intensiver Holzgewinnung.

Unser Weg führt mitten durch ein Stück abgeholzten Waldes, hier auf halber Höhe ist eine solche Lichtung ein Erlebnis ohnegleichen, Stubben sind kaum noch zu sehen, so flutet das weiche grüne Gras wie Wellen über sie dahin. Dazwischen weißblühendes Brombeergerank, hellila Leberblümchen und eine ungeahnte Fülle des Salomonsiegels und des Springaufs Glanz und Duft

Weiter über die Adolfshöhe bis wir auf eine Waldstrasse treffen die sich in einem großen Bogen durch die Wälder am Hang des Fuchsberges sacht zu den Auerwiesbauden senkt.Deutlich sind hier die enormen Waldschäden sichtbar.

Die einstigen schlanken Fichtenwipfel die hier den Fuchsbergkessel ausgefüllt haben und an seinen Wänden kühn emporstrebten sucht man vergeblich.

Ein bedrückendes Bild auf dieser wenig bekannten Partie die einst zu den reizesten unseres Gebirges zählte. Trotzdem ist man bemüht durch Aufforstung dieses Szenario bald zu beenden

Zunehmend verliert der Weg seine anstrengende Steigung und leitet durch einen Restbestand dunklen Tann's. Schöner alter gemischter Waldbestand nimmt uns auf, und durchschneidet augenscheinlich die Moospolster, welche dem Felsengrund auflagern.

Und wenn wir nun über die mit Moos und Renntierflechte überkleidete Fläche schreiten, so scheint es uns, als der Fuß auf einem Dicken, weichen Teppiche wandelt, so elastisch ist der Schritt. Doch ein immer deutlicher hörbares Schwappen unter unseren Fußtritten macht uns aufmerksam, daß die Moosdecke nicht auf trockenem Gesteine ruht, und auch hie und da hervordringendes Wasser sollte uns Mahnung sein, unseren Weg nicht sorglos fortzusetzen.
Denn das Geheimnis der Quellbäche, die scheinbar ursprunglos über die steinigen Lehnen der Berge herabrinnen, wird hier offenbar.

Wir erreichen den unteren Rand der Wiesenenklave Hinter-Rennerbauden (1249 m.ü.M ) und haben nun 600 m Steigung hinter uns.Die erste, noch in der Waldregion liegende Gruppe heisst Vorder-, die zweite, schon über der Waldgrenze Hinter-Rennerbauden.

Es ist das höchstgelegene Baudendorf des Riesengebirges, das zugleich Wegen seiner freien Lage auf der südwestlichen Abdachung des Fries- oder Beerenberges (1306 m ) eine ungemein weite Femsicht nach Süden gewährt und nebst der höheren Schneekoppe und dem Brunnberg bis von der Hasenburg auf dem Laurenziberge bei Prag gesehen wird.

Das ganze dazwischen liegende Gebiet beherrscht von hier aus das mit einem Fernglas versehene Auge, vorausgesetzt, dass die Luft klar ist. Heute ist die Luft leider nicht klar genug.

Wir laufen entlang einer bunten Wiese, rote Orchideen und die gelben Blüten der Himmelschlüssel, goldner Löwenzahn und blaue Kuckucksblumen leuchten aus dem weichen Grün des taubenetzen Grases

Unterhalb des Friesberges gehen wir auf dem alten schlesischen Pfad weiter allmählich aufwärts bis zur Abzweigung der Hofbauden (1311 m ü. M. ). Die schon von weiten sichtbare Gebirgswiese lies die Verwaltung der Herrschaft zu Hohenelbe seit 1750 bewirtschaften. Es sind weite mählich ansteigende Wiesen die sich hier ausbreiten und die eine karge, nur um die Bauden einigermßen üppigere Flora tragen.

Nun erreicht der Weg die Ränder des Zehgrundes und zieht sich oberhalb der Richterbauden zur Geiergucke (1363 m) fort.

Wir jedoch machen hier an der Chalupa na roczesti - einem Versorgungsobjekt an einer hier wichtigen Wegkreuzung (1350 m) erst einmal Halt und erfrischen uns mit dem selbst mitgebrachten Proviant.

Die Aussicht gegen das Hochgebirge ist zwar teilweise durch Bäume beschränkt dennoch breitet sich vor uns der Zehgrund aus und den Hintergrund füllt der Brunnberg mit dem Hinterwiesenberg, der Geiergucke, den Steinboden hinter welchen die Koppengebäude sichtbar werden aus.

Von der Schneekoppe sieht man den Rosenberg sich abzweigen und über das Aupatal das Rehorn sich erheben. Von Ost nach Süden streicht vom Plattenberg der breite Rücken des Fuchsberges, sich nach West in mehreren Ausläufen herabsenkend.

Ausgehend von dieser frequentierten Wegkreuzung biegen wir nun leicht links auf einen sehr gut ausgebauten Kammweg ein der uns in östlicher Richtung vom Plattenberg niedersteigend zur Geiergucke führt

Angekommen an dem Ort der seinen Namen der unangenehmen Tatsache zu verdanken hat, daß von dieser Gegend aus die "Geier", will sagen die österreichischen Grenzer, oft Pascher(Schmugler) auf verbotenen Wegen ertappten eröffnet sich abschließend eine malerische Aussicht hinweg auf Petzer, zum Schwarzenberg und bis hin zum Rehorngebirge und auf die Kette der Sudeten.


Um nach Petzer zurückzukehren steigen wir steil einen Asphaltweg der sich an einem nach Süden geneigten Talabhang und zwischen Knieholzbeständen dahinschlängelt bis zur Baumgrenze hinab und erreichen die von üppig grünen wohlgepflegten Alpenwiesen des teils unwegsamen Zehgrundes mit reichlich Flora (Viola lutea) umgebene Richterbaude (1140 m) die einst im Besitz der Familie Bönsch war, der auch die Wiesenbaude gehörte.

Bis zur zweiten Hälfte der 19.Jahrhunderts gab es in der Umgebung der Richterbauden nur zahlreiche heuweisen auf denen es nur hier und da vereinzelt stehende Fichten und kleine Grüppchen von latschenkiefern gab. Der Hang unterhalb der Geiergucke / Vyrovka war damals fast kahl .Damals standen hier neun Sommerbuden, von denen zwei bereits im 19. Jahrhundert verschwanden Bis heute sind nur zwei ursprüngliche Hütten übrig geblieben.

Historische Unterlagen verweisen auf das 17. Jahrhundert als Zeit der Entstehung von der Richterbaude. Am Anfang standen hier nur Sommerbauden, wohin die Herden in den kurzen Sommermonaten ausgetrieben worden sind. Gleichzeitig wurde hier das heu getrocknet. Die Bauden waren sehr schlicht, nur ein Wohnraum, Abstellkkammer und Küche. Der grösste Teil war der Stall und Boden zum Heu trocknen.

Die eigendliche Richterbaude wurde im Jahr 1830 von Stefan Bönsch aus Groß Aupa erbaut,aös er seine Herde vergrößerte. Später hat der Enkel Wilhelm Bonsch die Baude auf Grund des sich ausbreitenden Tourismuses an die neue Situation angepaßt.

Am Ende des vorvergangenem Jahrhunderts (ca.1890) hat die Richterbaude dann als Gaststätte und Herberge gedient. Gegen 1900 begann der ganzjährige Betrieb und eine grössere Baude mit 50 Übernachtungsplätzen in 18 Zimmern ersetzte die ursprüngliche Baude. Im Jahr 1938 brannte die ganze Baude ab, aber noch im Laufe des Krieges wurde sie wieder neu erbaut.

Nach dem zweitem Weltkrieg wurde die Gaststätte und die gesamte Wirtschaft vom tschechischen Staat konfisziert und der ganze Besitz kam in Volksverwaltung.

Die Baude die wir heute hier vorfinden ist zwar nicht in Privatbesitz sondern dient dem Schulministerium der Tschechischen Republik als Schulungszentrum und wurde von diesem umfangreich modernisiert.Anmeldungen für einen persönlichen Urlaub sind aber dennoch möglich.

Ohne Rast, der Strasse weiter talwärts folgend, geht es bis zum Abzweig in den tannenrauschenden dunklen Zehgrund mit dem Zehbach in den wir nun hinabsteigen.

Folgen wir am Talgrund angekommen dem romantischen Tal mit den eiskalten Kaskaden des Zehgrundbaches auch "Grünbaches", wo man sich hin und wieder erfrischen kann, ein wenig aufwärts, kommen wir an ehemaligen Wiesengrundstücken und an den Grundmauern einer ehemaligen Hütte vorbei.

Der Ort heißt heute Öder Hang (Pusty svah), aber bis in die vierziger Jahre des 20.Jh. hinein hieß dieser dauerhaft besiedelte Weiler Steinhauerhäuser.

Mit gewissen Kenntnissen über die Landwirtschaft an den steilen Almen der Alpen ausgerüstet versteht man besser warum sich die Siedler im 16. Jahrhundert wagten ein Anwesen auf solch einem abgelegenden Hang zugründen.

Denn die Gründer der Enklave Steinhauerhaüser sahen an diesem Standort am Steihang nur zwei Vorteile: Die sonnig südliche Lage und den nie versiegenden Bach Divoky potok.

Die ersten Siedler von Steinerhäuser waren schon im 16. Jahrhundert in Riesengebirge gekommen, um als Holzknechte den hiesigen Urwald zu fällen. Möglicherweise waren sie auch Köhler, da sie die Kloben aus Buchenholz direkt auf den Lichtungen zu Holzkohle brannten.

Zwischen den Zehgrundbauden / Jeleni louky und Steinerhäuser sind die Reste von zig Kohlenmeilern erhalten geblieben. Die von Wäldern umgebene Siedlung bildete eine in zwei teile geteilte Wiese und drei Hütten. Der letzte des Steinhäusergeschlechts, nach denen die Siedlung Jahrhunderte lang genannt wurde, war Josef Steiner aus der in der Mitte stehenden Hütte Nr 79. Gerade an den Grundmauern seiner Hütte führt nun der Wanderweg vorbei.

Nach der Aussiedlung der Alteingesessenen zwischen 1945 und 1947 fand niemand Interesse an den schlichten Hütten von Steinerhauser und deshalb wurden sie abgerissen und die Wiese wurde wieder aufgeforstet. Nur die inmitten von Wäldern versteckte malerische Wiesenenklave Löwental/Löwenwiese ( Jeleni louky)blieb erhalten.

Der Zehgrund - ein Teil der Ortsgemeinde Groß-Aupa III - verdankt höchstwahrscheinlich seinen Namen den ersten Bewohnern die wohl Zeh hießen und hier die ersten 3 Bauden errichtet haben sollen.

Der Gletscher hat das Grünbachtal vorzeiten zu einer überraschenden Breite modeliert Trotzdem war hier die Vereisung am schwächsten von all den vier Tälern die wir heute besuchen

Hier wurde auch nach Erz gegraben welches zu einem Hochofen am Eingang des Zehgrundes in der Nähe des Gasthauses "Zum Zehgrund" transportiert wurde.

Eine Überlieferung besagt das auf dem Wege zur Zehgrundbaude am 16. Feber 1942 der Skilehrer Otto Hallmann aus Giersdorf von einer Lawine verschüttet wurde. Vor den Augen seiner Kameraden wurde er von den plötzlich abgehenden Schneemassen in den Zehgrund geschleudert. Obwohl er nach kaum einer Viertelstunde geborgen wurde, blieben die Wiederbelebungsversuche erfolglos.

An diesen Verunglückten erinnert auf einem großen Block im Bachbett des Zehgrundes die heute noch deutlich lesbare Einmeißelung:

2.7.1911 – 16.2. 1942
Hier verunglückte im Dienst tödlich
Feldwebel Otto Hallmann
Fl. II. Kdtr. Königgrätz

Weiter geht es rasch abwärts so dass wir schon in ca. einer halben Stunde die Baudensiedlung die man früher "Abrahams Häuser" nannte erreichen. Hier am Ausgange des Zehgrundes wo der Weg nun scharf rechts abzweigt und recht steil durch den Braunkessel und das Tal des Grünbaches ebenfalls nach Petzer hinabführt,entfaltet an dieser Stelle das Riesengebirge seinen ganzen tiefen Reiz.

Neben uns beginnen die nassen Wälder mit ihrem schweren Duft, ein Berg- und Waldland liegt unter uns mit seiner versonnenen Art und seiner stillen Liebe. Und plötzlich spürte ich das hinter mir der Berggeist Rübezahl stand. Er sagte nichts. Aber als ich ihn ansah, wußte ich, daß ich nur ihm das alles zu verdanken hatte, was ich eben an dieser Landschaft erlebte.

Seine Nähe berührte mich immer wunderbarer, ich dachte wieder daran zurück, wie er dort oben an der ersten Tanne stillgestanden war und mir schien das jetzt alles klarer zu werden, wenn ich auch den letzten Grund nicht fand. Das Gebirge war mir wie ein lebendiges Wesen geworden. Der Berggeist hatte zu mir gesprochen.

Wir bleiben auf dem asphaltierten Weg und schon nach kurzer Zeit erreichen wir einen weiten Wiesenplan, der sich vor uns ausbreitet und den Blick auf Petzer freigibt.Hier stehen ein paar zerzauste Tannenriesen, die alle ihre Äste in die Richtung des auffrischenden Ostwindes streckten.

Im Hintergrunde des Tales gegen Nordwesten dasselbe versperrend, ragt zwischen dem Abfall der Geiergucke und des Rosenberges in mächtiger Bogenlinie der Umriss des Brunnberges , von dem noch tief in den Sommer hinein der Silberglanz von Schneeflächen niederleuchtet.

Freundlicher als der Anblick des Brunnberges ist ein Blick vom Petzerkretscham, in den Zehgrund oder über den häuserbesetzten Bantenplan empor. Der Chaussee folgend gelangen wir dann ins Zentrum von Petzer oder Gross-Aupa III. Teil genannt.