Tourenabschnitte Markierung Entfernung
Gablonz an der Iser (Jablonec Nad Jizerou) - Wachstein (Stráž) rot 3,2 km
Wachstein- Franzental(Jablonetzer Weg ) - Vrata gelb 4,7 km
Vrata - Bratruchow - Burschan - Gablonz a.d.Iser grün 7,2 km


Gesamt: 15 km    5 bis 5 ˝ Stunden
Einkehr: Wachstein-Hotel - Pension Omega

Gablonz an der Iser, hier beginnt unsere aussichtsreiche Mai - Wanderung durch böhmische Riesengebirgswälder,Wiesen und Auen, durch sudetendeutsches Land, zum Wachstein oberhalb von Rochlitz.

Gablonz eine kleine Stadt im westlichen Riesengebirge liegt im Tal der Iser und ist von einer Bergkette umgeben die die Stadt vor den Launen des Wetters schützt.

Vom Markt aus leitet der Wanderweg rot an der Straße Richtung Harrachsdorf kurz bergwärts und zweigt nach Querung der Eisenbahngleise rechts ab. Er hält weiter aufwärts,zweigt links ab und leitet dann rechts in den Wald hinein.

An einer Stelle waren ein paar Waldarbeiter dabei, zwei von den letzten Stürmen entwurzelte Baumriesen zu zersägen. Das Geräusch ihrer Werkzeuge klang mir schon von weitem entgegen und tönte mir auch noch eine Weile nach,bis es die Stille des Bergmorgens wieder ganz in sich aufnahm und hinter mir verebben ließ. Die Stimmen der Vögel waren darin wach, und das Licht glitt durch die Zweige, die im leisen Morgenwind fast unmerklich schwankten.

Nach einer mäßig ansteigenden Waldwanderung erreichen wir die malerischen urtypischen Riesengebirgsbauden des Dörfchens Kontschin ( Konciny ).

Unter uns durchsonntes duftendes Gras, über und über bedeckt von gelben Himmelsschlüsselblumen. Vor uns hoch aufgereckte alte Lärchenbäume und über uns die weißen windverwehten Wolkenfahnen im Himmelsblau ! - Ein Häher lacht, ein Marienkäfer schaukelt an einem schlanken Halm, eine Heuschrecke hüpft im weiten Bogen über den grünen Plan

Es geht leicht bergan, die Aussicht ist lohnend. Man überblickt das Franzental und seine begrenzenden Berge, hinweg auf den Wiesen- und Waldrücken über den die Rückwanderung erfolgt. Weiter geht es nun sacht abwärts.

An einer Biegung des Weges steht zwischen zwei uralten Linden ein Kreuz, gleich darauf kommen wir am Berghotel Wachstein (Na Sträzi) vorbei, und wenig später zweigt links der anfangs etwas steile aber schöne Waldweg zum geländergesicherten 774 m hohen Wachstein [Sträz) ab.

Hier vom Wachstein fällt der Blick über das Rochlitztal mit der Stadt Rochlitz hinweg auf den Böhmischen Kamm. Diese Stadt wurde zwischen 1547 und 1562 durch die Herrschaft von Starkenbach als Glashüttensiedlung gegründet .

Es dünkt uns, als hätten wir eine andere Welt betreten - so groß ist der Kontrast zwischen der endlosen graugrünen Fläche des Rochlitztales und der Berglandschaft, die sich vor uns auftut. Rechts rundet sich die Kesselkoppe, links daneben der von Wintersport gekennzeichnete Kahle Berg, an den links sich der Teufelsplan anschließt. Unterhalb der Kesselkoppe zeigt sich die Alm der Sahlenbacher Hofbaude (Dvoracky).

Wundervoll ist es,in diesen Bergen wandernd den weiten Schwung der Landschaft zu fühlen; von dort hinüber zu grüßen zu den Riesenbergen am Rande des Himmels; die stillen, verträumten Täler und Dörfer zu erleben. Von den Hügeln rauschen Wälder nieder weit über die aufgeschwungenen Felder hinweg; selten nur trifft man einen Wanderer in dieser "noch nicht entdeckten" Landschaft. Da darf man sich wohlfühlen in seiner Einsamkeit in der man der Schönheit der Erde nachsinnen kann

Nach Westen und Nordwesten geniessen wir die Aussicht über das Tal des Hüttenbaches und Sahlenbach auf den Höhenzug von Hochstadt, die Stefanshöhe, den Teufelsberg.

Dieser reiche Kranz hoher bewaldeter Berggipfel, deren Abhänge grüne Wiesen und Getreidefelder tragen, verleiht Rochlitz einen besonderen Reiz. Ihm verdankt es seine malerische Lage.

Nur schweren Herzens trennen wir uns von diesem Aussichtsfelsen und es geht auf dem selben Waldweg zurück zum Jablonetzer Weg.

Der Weg zieht, fast ununterbrochen, eine prachtvolle Aussicht über das Rochlitztal hinweg gewährend, weiter, ehe er kurz hinter einer Wegekreuzung mit Richtungsangabe Franzental (Nad Frantiskovem) rechts abzweigt.(gelbe Markierung) und folgen den stillen Feld-und Waldwegen.

Die Sonne, die schon auf halber Höhe stand, meinte es jetzt recht gut, und sie bewirkte schließlich, das ich plötzlich mein Jacket auszog und über den Rucksack hing.Auch die Vögel, die alltäglich in der Frühe ihre Jubelhymnen erklingen lassen, verstummen bei fortgeschrittener Tageszeit.

Im Wald leitet der Weg kurz aufwärts um dann den Hang des Schlußbereiches des Franzental zu umgehen und schließlich unterhalb des Sacherberges eine Wegekreuzung und fast das Ende des Dorfes erreicht. Wir haben Franzental, ein freundliches Dörchen, dessen Häusergruppen die Talmulde ausfüllen, erreicht.

Vor einem landwirtschaftlichen Gut ist eine Pferdekoppel - wir haben noch Zeit und setzen uns an den Wegrain und verfolgen das Spiel der Tiere. Es sind zwei außergewöhnliche edel geformte Stuten mit einem ganz jungen lustig umhertollenden Fohlen. Harmonisch in jeder Bewegung grasen die weichen Mäuler den Boden ab, langsam kommen sie näher und recken die Hälse über den Zaun hinweg zu uns herüber

Nach Überschreiten dieser Talstrasse folgen wir weiter der gelben Markierung und steigen zuerst ein Sträßchen aufwärts welches später an den letzten Häusern in einen Waldweg mündet.

Dieser Waldweg trifft nach ca. 30 minütiger Wanderung auf eine Straße auf der wir uns rechts mit Richtungsangabe Jablonetz halten müssen. Wo der Wald endet fällt der Blick zurück auf den aus dieser Perspektive ziemlich kleinen Wachfelsen,während am Horizont der Jeschken steht.

Wir stellen uns vor wenn dann der Herbst in diese Mischwälder eingezogen ist und gelbe und rote Farbtöne hervorzaubert, entsteht sicher eines der schönsten Bilder im Riesengebirge. Von dieser aussichtsreichen Höhe, rechter Hand die Häuser von Heilow,wandern wir ins Tal hinab durch das kleine Dorf Bratruchow.

Unterhalb der Pension Omega geht es geradeaus auf einen Feld- und Wiesenweg zu. Dieser leitet dann rasch hinab in das Dorf/ Bergsiedlung Burschan (Burany).Hier treffen wir auf ein interessantes volkstümliches Blockhaus, eine hölzerne Mühle.

Erstmals wurde diese Mühle die die Bezeichnung Janata führt im Jahr 1767 erwähnt.Das älteste erhaltene Teil ist das Erdgeschoß. Die Familie Janata kaufte die Mühle im Jahr 1841 und besaß und unterhielt sie über Generationen hinweg bis zum Jahr 2006.

Das Areal der Mühle bildet die eigentliche Mühle, Ställe, Scheunen, Schuppen, ein Milchlager, ein Bienenhaus, ein Antrieb und Rechen. Zur ihm gehört auch ein mehr als zweihundert Jahre alter Buchenwald.
Die Mühle hatte ursprünglich zwei Geschosse. Im Jahr 1881 kam es zum Anbau der Mühle und eines Geschosses und nachfolgend im Jahr 1913 wurden weitere bauliche Maßnahmen durchgeführt, welche bis heute nicht geändert wurden. Das Wasserrad ist seit dem Jahr 1903 datiert. Es war bis zum Jahr 1919 in Betrieb. Der Mühlenbetrieb selbst wurde durch einen amtlichen Erlass vom 13. 8.1951 eingestellt.

Der Talstrasse nun folgend, die hier zwischen Franzental und Gablonz verläuft gehen wir bis zu einer Rechtsabbiegung. Dieser Weg leitet uns dann nach Gablonz zurück