Tourenabschnitte Markierung Entfernung
Spindlerbaude (Spindlerova bouda) - Peterbaude (Petrova bouda) rot 2,4 km
Peterbaude - Vogelstein - Martinsbaude (Martinova boudi) blau 3,7 km
Martinsbaude (Martinova boudi) - Elbfall (Labska vodospád) grün 2,2 km
Abstecher zur Elbfall (Labskı vodospád) grün 0,4 km
Elbfall - Elbgrund (Labski udoly) - Mädelsteg (U Divci lavky ) blau 7,0 km
Mädelsteg - Spindelmühle (Špindlerluv Mlın) blau 2,0 km

Gesamt : 17,3 km    9 bis 9 ½ Stunden
Einkehr : Bradlerbaude, Martinsbaude, Elbfallbaude   

Diese abwechslungsreiche Panoramawanderung mit Ausblicken auf den wuchtigen Krokonosch beginnen wir auf dem 1198 m hoch gelegenen Spindlerpass, wo die Nachkommen der ältesten Holzfällerfamilien, die im 16. Jahrhundert in die Gegend von Spindelmühlen gekommen waren und hier vor 220 Jahren auf dem Bergsattel die Siedlung Spindlerbauden begründeten. Auch befand sich einst hier die Zollstrasse nach Hain und Giersdorf in Schlesien und südlich der "Commercialweg" über die Leierbauden nach Spindelmühle.

Der Spindlerpaß selbst ist von Spindelmühle aus mit einem Pendelbus auf einer im Jahr 1931 fertiggestellten Strasse erreichbar. Der Bau dieser Strasse, die schon zu Zeiten der österreichischen Monarchie "Spindlerpassstraße" genannt wurde, begann im Jahre 1911 und wurde von Bauleuten aus dem Tirol ausgeführt, die ihr Können schon beim Bau der Elbtalsperre und der Befriedung von Elbe und Wildbächen unter Beweis gestellt hatten.

Heute stehen auf beiden Seiten der Grenze dreizehn Gebäude. Die älteste und bekannteste von ihnen, die Spindlerbaude war von Franz Spindler, dem Schultheiß aus Friedrichsthal, um 1800 errichtet worden.

80 Jahre später ging sie in den Besitz von Johann Hollmann über der hier eingeheiratet hatte. Ein verheerendes Feuer 1885 verschlang nicht nur das ganze Vieh sondern auch Spindlers achtjährige Enkeltochter. Gleich im darauffolgenden Jahr gingen die Hollmanns daran, die Baude wieder aufzubauen und diesmal passten sie diese völlig dem ständig wachsenden Touristenstrom an.

Unsere Wanderung geht diesmal in Richtung Westen und wir beginnen diese an der Spindlerbaude an der tiefsten Stelle, dem einstigen Löchel. Der ehemalige Grenzweg beginnt in Richtung Peterbaude (Brandstelle), die von weitem schon gut sichtbar ist, stetig zu steigen.

Rechts und links wo einst der Hochwald über die Lehnen heraufkletterte begleitet uns gespenstisch und bedrückend aussehender abgestorbener Fichtenwald. Doch die mit niederländischer Unterstützung auch hier durchgeführten Aufforstungen von Fichten, Latschen und Laubbüschen lassen Hoffnung aufkommen.

Vor dem letzten steilen Anstieg der zur Brandstelle der Peterbaude hinaufführt, biegt der Weg links nach der Daftebaude (Moravska Bouda)ab. Bleiben wir zurückschauend stehen, gleitet unser Blick über die Wälder und Bergzüge und hinter diesen das ebene Land suchend, aus dem die besonnten Dächer der Spindelpassbauden schimmernd heraufgrüßen.

Die 1811 in bescheidenen Dimensionen erbaute Baude war lange als "Petermannsbaude" bekannt und zählte stets zu den empfehlenswerthesten Gasthäusern des Gebirges. In der Hochsaison war es denn da auch immer zum Erdrücken voll.

1887 wurde vor der alten Baude im Angesichte der Sturmhaube ein grosses, zwei Stockwerke hohes Hotel auf granitnem Unterbau aus Holz, mit Balkon und Terrasse, errichtet. Von Aussen ist es zum Schutz gegen das Wetter ganz in Schiefer gehüllt, im Innern elegant eingerichtet, mit grossem Speisesaale ausgestattet. 200 Personen fanden Unterkunft. Bereits 1877 wurde hier ein Telegraphenamt eingerichtet.

Von hier aus wurden zur Winterszeit sehr fröhliche Hörnerschlittenfahrten nach Agnetendorf hinab unternommen. Dieser Sport war bis 1945 eine interessante Spezialität des Riesengebirges.

Von der Peterbaude aus geht es nun zwischen harzduftendem Knieholz und jungem Waldbestand dahinwandernd und wir erreichen in einer halben Stunde den Vogelstein der mit 1309 m Höhe südlich unter dem 100 Meter höheren Kamme liegt. Diesen Weg verdanken wir einer im Jahr 1920 durchgeführten Instandsetzungs-Initiative eines Herrn Hollmann aus der Bradlerbaude

Der Vogelstein ist kein mächtiges Felsgebilde, aber er liegt an sehr hervorragender Stelle. Er tront hoch über dem Elbtale, hat gegenüber den Halsträger (Krkonosch) mit dem Pantschefall und das riesige Massiv der Elbwiese, das sich an die majestätische Kuppe des Hohen Rades legt.

Hier sind auch einige kleine Hochmoore mit einer fleischfressenden Pflanze, dem rundblättrigem Sonnentau, vorhanden. Doch auch hier entgeht uns leider nicht der traurige Anblick, den die beschädigten Bergfichten bieten. Links öffnet sich die ganze Zauberwelt des östlichen Gebirges mit Weisswassergrund, Ziegenrücken, Langem Grund, den Brunnberg, der Schneekoppe und dem Elbetal.

Auch dieser Fels wie die vielen "Steine", welche über das ganze Gebiet all unserer Wanderungen zerstreut liegen und den Einheimischen so oft duch Ähnlichkeit mit Mensch- oder Tiergestalt und anderen Dingen mehr dazu reizten, ihnen seltsame Namen anzuheften, sind Zeugen einer längst entschwundenen Vorzeit, Horste,die dem sprengenden Frost und der bohrenden, nagenden Verwitterung gleicherweise widerstanden.

Der Weg geht weiter durch den Fichten- und Knieholzwald des Hochkammes und durch die Felsenmeere am Südhang der Großen Sturmhaube und endet in dem Weg zur Bradlerbaude, einer der beliebtesten deutsch - böhmischen Bauden dieses Gebirgshanges.

Ende des 19. Jahrhundert hat Vinzenz Hollmann der bereits das Gasthaus zur Grossen Sturmhaube besaß hier eine Touristenherberge geschaffen um dem steigenden Touristenansturm gerecht zu werden.Die Vorbesitzer verdingten sich bisher vor allem durch Viehwirtschaft und dem Handel mit Butter und Käse, welches man zweimal pro Woche nach Harrachsdorf trug. Im Jahre 1912 brannte das Anwesen nieder wurde aber im selben Jahr wieder aufgebaut. Ab 1914 war Besitzer Johann Hollmann und 1938-1945 Camila Hollmann. Seit 1925 nannte man die Wirtschaft Bradlerbaude. Ab 1945 nach Vertreibung der Familie Hollman übernahm der Staat die Baude und nannte sie nach dem tschechischen Journalisten und Kommunisten Fucik (Fucikova Bouda)

Von Spindelmühle führt ein sehr anstrengender Aufstieg durch den Bärengrund,vorbei an der Bärengrundbaude hierher Von der Bradlerbaude kann man dann nach Agnetendorf auf dem Korallensteinweg gelangen, der den Kamm zwischen der Großen Sturmhaube und den Mannsteinen überquert und an dem Westrand der Agnetendorfer Grube hinabführt.

Der zweite Weg der vorerwähnten Gabelung leitet über die Martinsbauden zur Elbfallbaude. Wir benutzen denselben und steigen fortwährend in geschlossenem Waldbestande bergan. Letzterer lichtet sich dann und der Baumwald besteht nur noch aus niedrigen, zerzausten Fichten.

Weiter oben wo die Naturkräfte ungehindert ihr Spiel treiben können, stehen die verkrüppelten Wetterfichten, die der Gebirgsbewohner "Rauzen" nennt, nur noch einzeln oder in kleinen Gruppen beisammen. Sie sind kurzästig und bis zum Boden beastet. Ihr grüner Schmuck ist nach der Windseite abgestorben oder der Windrichtung nach gedreht und nicht selten bilden ihre Verzierungen nur dürre, grünweißliche, lange Flechten.

Unser Weg senkt sich in eine Bergmulde, und ist dieselbe durchschritten, so stehen wir am Südhange der großen Sturmhaube, an welchem die Martinsbaude liegt.

Die Große Sturmhaube gleicht einem aus unendlich vielen Gesteinsbrocken aufgebauten Kegel. Man möchte fast meinen, Rübezahl habe die vielen Steine des ganzen Riesengebirges in einen Sack gesammelt und denselben in dieser Gegend des Kammes ausgeschüttet.

Diese Sommerbaude steht auf einer offenen, mit Steinblöcken dicht übersäter,hie und da mit Rauzen oder Knieholzbüschen ausgedehnten Heuwiese an der oberen Waldgrenze in einer Meereshöhe von 1250 m und wurde schon im 17. Jhd. als die am höchsten gelegene Sommerbaude von den Krausebauden von den Harrachs aus der Starkenberger Herrschaft gegründet.

Ihre Lage im geschützten schlüsselförmigen Schlussbereich des Martingrundes gehört zu den schönsten im Riesengebirge. Das einfache Gebäude mit Stube und einigen Stallräumen pachteten sich dann samt der umliegenden Wiesen im Martinsgrund Landwirte aus Spindelmühle. Im Jahre 1795 erbaute Martin Erlebach dann eine neue Baude, die bis heute seinen Namen trägt.

Von der Glasveranda des Gasthauses aus ergötzt sich das Auge an der großartig wildromantischen Umgebung dieses Ortes. Wir können von unserm 1250 m hohen Standorte die tiefe Schlucht des Elbgrundes in ihrer ganzen Ausdehnung mit ihren steilen Flanken, an denen ein Meer von Baumwipfeln wogt, überschauen.

Romantiker oder sparsame Wanderer erfreut hier ein ergiebiger Trinkwasserbrunnen der sich nur zweihundert Meter hinter der Martinsbaude. befindet.

Wir setzen nun neu gestärkt die Wanderung fort. Der steingeplasterte Steg den wir nun betreten hebt sich sanfter zur Höhe und zieht sich alsdann in großem Bogen um den Südabhang des Hohen Rades, der gleichfalls mit unzähligen, chaotisch umherliegenden Felstrümmern bedeckt ist, die z. T. mit grünen Moosflechten überzogen sind.

Der Weg führt nun allmählich steigend durch die Knieholzregion Alle Annehmlichkeiten einer Höhenwanderung aber auch einige sumpfige Stellen die wasserdichtes Schuhwerk erfordern begleiten den Pfad. Wechselnde Aussichten, wunderreine Luft, vor der das Herz sich weitet und die Sorgen in die schattigen Tiefen sinken.An der Stelle an der zum ersten Mal der Gipfel der Schneekoppe hervorlugt, woselbst man schon die Elbfallbaude zu sehen bekommt, sind talwärts die Steinwälle der verfallenen Pudelbaude zu erkennen.

Auch gewährt dieser Höhenpunkt eine prächtigen Blick in den oberen Elbgrund und auf den Nordabhang des Krkonosch, über den, gleich einem langen Silberfaden der Pantschefall herabstürzt.

Mit immerwährender schöner Aussicht auf die Elbe- und Pantschewiese, den Gipfel der Kesselkoppe, die steilen Felsenwände des langgestreckten Krkonosch, Goldhöhe , ferner auf den Ziegenrücken, Langen Grund und die ihn einengenden Bergrücken der Planur und Stille, die aus den Sieben Gründen steigt und auf weißer Wolkenflotte in Sonne und blauem Licht vorbeizieht, erreichen wir die im Jahre 1975 erbaute monumentale Elbfallbaude.

Sie steht etwa hundert Meter höher, als die alte gleichnamige Baude die im November 1965 einem Brand zum Opfer fiel

Hier oberhalb des Elbfalles wurde 1878 durch den Grafen Harrach die erste feste Holzbaude errichtet die jedoch noch keine Unterkunft, sondern nur höchst frugale Erfrischungen anbot

Später entwickelte sie sich zu einem großen und viel besuchten Gasthof. Davor stand an dieser Stelle schon viele Jahre vorher eine Steinhütte in der der Wasserfallwächter wohnte. Und vor dieser wieder gab es eine Reisighütte in der die "Blasse" eine Frau aus Rochlitz, Anfang des 19.Jahrhunderts Hochgebirgstouristen mit Verpflegung versorgt hat.

Über einen Steg überqueren wir die junge Elbe und unternehmen einen kurzen Abstecher zu einer neu hergerichteten Aussichtsplattform, von der man den Elbseifen der sich hier 50 m tief in vielen Kaskaden in eine Felsenschlucht herabstürzt betrachten kann


Hier am Elbfalle wo das fortwährende Rauschen der herabstürzenden jungen Elbe, vor allem in der Zeit der Schneeschmelze,in uns einen unbeschreiblichen Eindruck hinterläßt,befinden wir uns bereits über der Region des Hochwaldes, dessen Fichten das untere Gebirge einst vor gar nicht langer Zeit dicht bedeckten.

Nun steht uns ein unvergeßliches Erlebnis, der Abstieg in den Elbgrund, dem einst wildesten und einsamsten Ort im Riesengebirge, bevor.

Dazu begeben wir uns auf einen mit Granitplatten befestigten Weg dem Harrachweg der in den Jahren 1876 bis 1879 durch den damals schwer zugänglichen Elbgrund und durch Förderung des Grafen Harrach sowie unter größten Anstrengungen Tiroler Wegebauer angelegt wurde.

Wir betreten das in geheimnisvollem Schweigen ruhende Gebiet der Siebengründe, wo insgesamt sieben Bäche der Elbe und der Weißen Elbe zufliessen,eine Gegend, die in früherer Zeit an Wildheit, Düsterheit und Abgeschiedenheit ihres gleichen im Riesengebirge suchte. Wohl auch deshalb weil hier nie Erz geschürft wurde.

In Serpentinen windet sich der Weg an dem hier steilen Abhang hinunter.Einen kurzen Moment verweilt unser Blick bei einer Wegkehre noch einmal grüßend auf den Schneekoppengipfel. Und je weiter wir absteigen, desto imposanter, hinreissender wird der Blick in den tief unter uns liegenden Elbegrund.

Nun wird der Wald schon wieder hoch und stolz und schaut sehr hoheitsvoll herab auf den kleinen zu Tal trippelnden Wanderer.

Interessant ist der hier auffallend schnelle Übergang vom Knieholz zum noch teilweise bestehenden Hochwald. Einzelne Baumleichen, die ihr wettergebleichtes Astgerippe in die Lüfte strecken, bezeugen, dass einst der Wald weit höher emporreichte.

Nachdem wir die sechzehn Serpentinen die zweifelslos ein gelungenes Meisterstück der Wegebaukunst sind überwunden haben führt uns eine Brücke über die hier herabschäumende junge Elbe.Eine Wanderung durch den vom jungen Elbestrom durchrauschten Grund war für Touristen jedes Schlages ein Labsal, weiß ein alter Wanderführer zu berichten.

Uns überraschen Johannisbeersträucher (Ribes petraeum). die zwischen dem bemoosten Felsgerölle wachsen und im Spätsommer voll roter Trauben hängen. Die Früchte bleiben unbehelligt; übrigens sind sie ziemlich sauer.

Vorbei geht es nun an den letzten Resten des Fichtenurwaldes den man hier einmal vorgefunden hat. Von diesen über 150 jährigen Fichten gab es hier einmal ganze Bestände, bevor sie vom sauren Regen vernichtet wurden.

An den umherliegenden, verdorrten oder umgestürzten Bäumen kann auch der Laie erkennen das die Restbestände trotz sinkender Belastung durch Immissionen weiterhin vom Borkenkäfer und Stürmen bedroht werden. Die mächtigste von ihnen, die "Harrachtanne" genannte Fichte direkt am Wegesrand, musste gefällt werden, da sie verdorrt war.

Hätte man in der Vergangenheit den Wald in seiner vielartigen Zusammensetzung belassen, wären die Folgen der Immissionskatastrophe eher milder ausgefallen. Wir können aber nun die Bemühungen der Aufforstungen auf den meisten der Immissionskahlflächen erkennen.

Die Setzlinge junger Buchen, aber auch anderer Laubbaumarten wachsen zum Schutz vor dem rauen Klima und dem Wildfrass durch das Rotwild in grünen Schutzfolien auf.

Wir versuchen uns vorzustellen wie sich hier dem Wanderer einst der Elbgrund in seiner ganzen wilden Schönheit öffnete, sich die granitenen Wände des Korkonos 300 m senkrecht aufbauten und von ihrem oberen Rande sich das Wasser des Pantschefalles dem größten im Riesengebirge überhaupt brausend, schäumend und donnert niederstürzte, dessen Anblick von hier noch ungleich imposanter war als von oben.

Den hier vorbeikommenden Wanderern bot man für einen geringen Obolus ein kleines Schauspiel.Durch ein Signal eines Forstbeamten wurde oben am Pantschefall an einem künstlich geschaffenem Wasserbecken ein Wehr geöffnet. Der mächtige Wasserstrom verschaffte den Zuschauern ein faszinierendes Erlebnis. Dafür hatte man im Sommer des Jahres 1912 zehn österreichische Kreuzer oder 15 deutsche Pfennig zu berappen.

Noch um 1850 soll der ganze Abhang des Korkonos, über welchen jetzt die Pantsche herabstürzt, bewaldet gewesen sein.Und welch ein herrlicher Wald muß diese nackten Hänge und heutigen Lichtungen bekleidet haben.Jedenfalls lassen die letzten Zeugen unvorstellbarer Umweltverschmutzung - die abgestorbenen Baumstrünke neben uns - keinen Zweifel aufkommen.

Das Pflanzenleben unterhalb des Pantschefalles hat einen harten Kampf ums Dasein zu bestehen; sich im Sommer üppig entwickelnd, wird es im Winter von. den niederkrachenden Lawinen niedergewalzt und zermalmt.

Unten gleitet die Elbe über glatte abschüssige Granitplatten ihres Bettes dahin, außer ihrem Rauschen unterbricht nur das Schmettern einer alpenflüelerche das aus den hochgelegenen Knieholzbüschen der Wind herabträgt, die Stille.

Wahrlich erscheint uns hier die Poesie gleichsam verkörpert - Die seltsam verzerrten Felsmassen lassen manche Vergleiche zu.

Auffallend ist ein Menschenkopf, der im ersten unteren Drittel eines l. vom Pantschefall stehenden Felskegels sichtbar wird.
Glaubt man den hier überlieferten Aussagen soll hier der "Mädchenräuber" Rübezahl aus seinem Felsenkerker hervorlugen und benannte die Stelle Rübezahl's Gefängniss.

Links von uns befindet sich nun der Pudelgrund mit dem fast 40 m hohen Pudelfall, der eine romantische Umgebung aufzuweisen hat, und von dem aus sich eine schöne Aussicht über den Elbegrund bis zum Pantsche- und Elbefall bietet.

Er liegt jedoch mindestens ¼ Stunde bachaufwärts auf der steilen Berglehne, da kein gebahnter Weg zu ihm führt, wird er selten besucht.

Ihm folgt nun der Martinsgrund auch "Hofbaudnergrund" genannt, der ebenso einst wild und unwegsam, voll Steingerölle und Felstrümmer wie der noch vor uns liegende Bärengrund gewesen war. Sein Wasser bildet einen schönen, aber den nicht mehr zugänglichen Fall.

Der Weg überschreitet nun den Eibseifen und führt am anderen Ufer weiter. Nach einer Viertelstunde folgt das letzte links einmündende Seitental, wegen des nun wieder vorhandenen Hochwaldes unbemerkt bleibend, der Bärengrund, in welchem am 16. September 1726 einer der letzten Bären des Gebirges erlegt wurde.Ein Gemälde im Schloß Hohenelbe mit der Jahreszahl 1726 hat das weidmännische Ereignis festgehalten.

Viel später noch fauchte der letzte Lux und heulte der letzte Wolf. Der Kampf gegen die reißenden Tiere des Waldes ist beendet, der Kampf gegen den Wald selbst, der das, was ihm mit Säge und Rodehacke abgerungen wurde, immer wieder zurückzugewinnen sucht, hat nicht aufgehört und wird nie aufhören.

Im Bärengraben, wie dieser Grund der "Sieben Gründe" auch genannt wird, befand sich eine der größten Sperren der Wildbachverbauung des böhmischen Riesengebirges, die nach dem einstigen Chef der österreichischen Wildbachverbauung "Rossipal-Sperre" geheißen wurde.

Jetzt sind es nur noch wenige 100 m bis zum Mädelsteg (Divci lävky)wo der "Elbseifen" von der Elbwiese herkommend mit dem aus einem linksseitgen Tale hervorbrechenden Weisswasser (Weisse Elbe) zusammenfließt und zu einem mächtigen Bergwasser wird.

Durch eine musterhaft restaurierte steinerne Wildbachregulierung braust sie nun kräftig ungestüm dahin um sich kurz darauf knirschend und gurgelnd durch die Elbklemme zu zwängen und so über Spindelmühle und Hohenelbe dem Flachlande zustrebt.