.......der im 13. Jahrhundert erstmals zu Fuß bezwungenen Schneekoppe

Tourenabschnitte Markierung Entfernung
Grenzbaude (Pomezní boudy) - Eulenpass (Sowia Przelecz)- Emmaquellenbaude (Jelenka baudy) blau 4,2 km
Emmaquelle (Emin pramen) - Traverse(Travers) - Schneekoppe (Snéžka) grün/rot 3,6 km
Schneekoppe - Schwarze Koppe (Svorová hora)- Emmaquellenbaude rot 3,2 km
Emmaquellenbaude - Ober/Klein Aupa - Goderbaude gelb 3,7 km

Gesamt: 14,7 km    6 - 6 1/2 Stunden
Einkehr: Emmaquellenbaude, Schneekoppe, Grenzbauden

Diese heutige Schneekoppenwanderung,kräftezehrend und zeitlich intensiv, die aber auch phantastische Rundblicke weit ins schlesische und böhmische Heimatland verspricht beginnt auf dem Paß bei den Grenzbauden (1046 m), der das böhmische Trautenau mit dem schlesischen Schmiedeberg verbindet und geographisch das Riesengebirge im Osten begrenzt. Hoch und frei gelegen gewähren die Grenzbauden eine entzückende Aussicht auf Ober/Klein-Aupa und seine schweigenden Waldgründe.

Sie waren schon immer ein sehr beliebter Ausflugsort, und wurden sowohl aus Böhmmen, als auch aus Schlesien, viel besucht. Denn diese Gasthäuser boten eine vorzügliche Verpflegung und Unterkunft; die Hübnerbaude insbesondere hatte einen gerühmten Weinkeller.

An der heutigen Pension „Druzba“, früher Tippelts Grenzbaude, kann man nun u. a. erfahren, das die Baude vor 1918 Kaiser Franz Josef-Baude hieß und die wunderschönen hölzernen Kronleuchter im Gastraum aus der Schnitzschule Bad Warmbrunn stammen.

Wir wählen den rot markierten Wanderweg zur Emmaquellenbaude,auch wenn der Hinweis ziemlich unlesbar ist. Das Wetter war nicht ideal, etwas dunstig und nur manchmal lies sich die Morgensonne blicken, aber zum Wandern schon ganz in Ordnung.

Zunächst geht es ziemlich steil bergauf immer einer Fahrstrasse folgend. Rückwärts gerichtet schweift der Blick hinaus über die mit Nebel angefüllten Täler und auf die hügelige Landschaft des Riesengebirges

Rasch geht es weiter des Weges, der mal sonnenbeschienen ist, mal aber auch noch im Schatten liegt. Hoch überragen Nadel- und Laubbäume in sattem Frühjahrsgrün den Waldweg. Nun wendet sich der Weg leicht nach links und leitet abwärts zum Eulenpaß (1164 m)

Wieder aufsteigend (Mittelberg),bringt er uns zur Emmaquellen-Baude. Graf Czernin-Morzin aus dem Hohenelber Adelsgeschlecht benannte Haus und Quelle nach seiner Großmutter. Gräfliche Jagdtrophäen im Gastraum erzählen von der Leidenschaft des früheren Besitzers.

Man hatte nicht nur die Baude innen und außen erneuert, auch der Platz an der Emma-Quelle war neugestaltet worden. Denn zu unserer Freude erblicken wir die vom Österr. R.-G.-V. zu Ehren an die im Jahre 1905 zu früh verstorbene Gräfin Emma Czernin-Morzin in Stein gefasste und mit einem Obelisk geschmückte und restaurierte Emmaquelle. Eine gusseisene Tafel trägt zusammen mit dem Wappen der Czernin-Morzin wieder die alte deutsche Bezeichnung "Emma Quelle"

Während das Gros der Besucher auf dem Kammweg über die Schwarze Koppe weiterwandert, biegen wir jedoch auf den Trampelpfad mit dem gelben Wanderzeichen, den früheren Pirschsteg Traverz ab. Er führt durch den gesamten Abschluß des Löwengrunds, die ganze Zeit ragt vor einem der Gipfel der Schneekoppe auf.

Unterwegs kommt man immer wieder an Teppichen von Heidel-, Preisel-,Rauschbeeren- und zahllosen blauleuchtenden Enziansträuchern vorbei und wer ein bisschen aufmerksamer ist, mag hin und wieder das Geweih eines Hirsches aus den Latschenbüschen lugen sehen, derer es hier mehr gibt als so mancher Tourist es ahnt.

Am ersten Plateau oberhalb der Waldgrenze steht seit 2001 ein kleines Denkmal mit einer legierten Metalltafel am Wegesrand, das der 23 deutschen Soldaten gedenkt, die hier im Februar 1945 beim Absturz eines Lazarettflugzeuges ums Leben kamen.
Teile der abgestürzten Junkers JU-52 wurden in den INFO Punkt auf den Grenzbauden gebracht, wo man sie zusammen mit weiteren Gegenständen und Dokumenten besichtigen kann.

Eine andere anmutige Stelle ist der Sonnengraben mit Resten uralter Heugründe. In einem alten Bericht aus dem Jahre 1609 heißt es noch: "Bis zum höchsten Gipfel, der Schneekoppe genannt wird, haust, wie die Sage zu berichten weiß, ein Berggeist, der sogenannte Rübezahl, obwohl auch hier an so mancher Stelle Heu gemacht und Gras gemäht wird".

Von der Schneekoppe zweigt der Kamm des Wassa Berges zum Löwengrund ab. Bevor wir den Kamm überqueren, werfen wir noch einen Blick auf den ältesten bekannten Fichtenwald im Riesengebirge über dem Löwenbach.

Die älteste Fichte soll hier ein stolzes Alter von 322 Jahren aufweisen. Möglicherweise waren einige der Bäume stumme Zeugen der Kuttenberger Kommission, die sich beklagte: "Nur auf den Kämmen, dort wo das Holz nicht zum Wasser gebracht werden konnte, ist noch etwas Wald übriggeblieben.

Um zum Gipfel der Koppe zu gelangen müssen wir die Querung Travers, die sich weiter durch dichtes Latschengebüsch schlängelt bis sie unter der Seilbahn in den Koppenweg zur Rosenbergbade einmündet, nun verlassen.

Eine fast unscheinbare Markierung weist rechter Hand auf einen schmalen Weg der hinauf zum Riesenkamm führt, aber durch sehr dichtes Latschengebüsch schwer zu erkennen ist.Der Aufstieg gestaltet sich gelinde gesagt etwas mühselig da die Zweige der Kiefern einem immer wieder die Sicht nehmen


Da es die Sonne inzwischen sehr gut meint erreichen wir schweißnass den mit Glimmerschiefer bedeckten Rücken des Riesenkammes, dessen langer, scharfer Grat sich vor uns erstreckt. Jenseits erhebt sich der Koppenkegel wunderbar schattiert empor.
Wir lassen auf einen Granitblock nieder und unser Blick schweift über die wundervolle Szenerie die die Natur in dieser Abgeschlossenheit geschaffen hat.

Hier, wo die kalte Zone dem stolzen Baume Gedeihen und Leben versagte, hat die gütige Natur dem Boden seinen Pflanzenschmuck noch nicht entzogen, denn zwischen den Felsstücken ist noch Raum genug für alpine Gewächse. Seinen warmtönigen Teppich durchwebte Steingeröll, von grüngelben Flechten übersponnen, mit kühleren Farben, und die höchstgelegenen Knieholzgebüsche zeichneten großzügige, dunkelsaftgrüne Muster in ihn ein.

Bald fällt uns auch auf, daß uns Schiefer umgibt: Die Trümmer bekleidet ein gelblichgrüner netzartiger Überzug, eine Flechte; diese niederen Pflanzen sind die rechten Steinfresser, die sich gar zu Lebensgemeinschaften zusammentun, um ihr Werk erfolgreicher auszuüben.Grundlage dafür sind Algen die es verstehen , ihre Nahrung unmittelbar aus dem Felsen zu saugen.

Vor uns tut sich nun der walddurchrauschte Melzergrund auf, zum Fall der Lomnitz schauen wir hinüber und beobachten ebenfalls mitfühlend, wie die Bergsteiger aus Krummhübel an der Rückwand der Grube aufwärtskriechen und am Lomnitzfall dann sich immer die Frage wohl stellen: "..wurde die Brücke nach der Zerstörung durch das Frühjahrshochwasser wieder erneuert oder nicht ?" Und von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf Schlesien mit der Ortschaft Krummhübel

Plötzlich spricht uns ein Bergesalter in deutscher Sprache an und weist auf die glitzernden Kaskaden des Lomnitzfalles hin , der von der jenseitigen Bergwand zur Wurzel des Hochwaldes herabrauscht. Welch eine Künstlerin ist die Natur, sagt er. Wie starr und tot wäre ohne diesen Fall die Schlucht mit ihren drohenden, kahlen Wänden ! Und nun, wie rückt sie unserm Empfinden näher durch dieses klare, ruckweise pulsierende Geäder, das Leben verrät und spendet !

Nun erhebt sich die Kolossalpyramide der Schnee- oder Riesenkoppe 217 m hoch über unseren Standpunkt schroff in die Lüfte aufragend.Mit 1602 Metern hält die Schneekoppe den landesweiten Höhenrekord. Ihren nördlich, steil zum Melzergrund abfallenden Abhang bilden ausgedehnte ungeheuere Trümmerfelder, zusammengesetzt aus Milliarden von Steinblöcken aller Formen und Grossen, verwittert und zernagt, mit grauen Flechten überkleidet. Nur wenige und kümmerlich ihr Dasein fristende Knieholzbüsche unterbrechen die Oede dieser Gesteinshalden.

Wir wenden uns den letzen hundert Metern zu die uns auf das Gipfelplateau in 1602 m Höhe führen und mir fallen die Worte ein, die einst der Koppenbriefträger Robert Fleiß verlauten lies und die überliefert wurden:

"Lange Schriete, krumme Knie, do kummt ma nuf, ma weeß nee wie!"

Hunderte Stufen sorgen für einen anstrengenden Kilometer bergauf. Das Gefälle wurde vermindert, dennoch werden die Kniegelenke ganz gehörig strapaziert.

Der Weg kreuzt die Landesgrenze die einst Schlesien von Böhmen trennte und eröffnet in seinem letzten Teil den Blick in die Aupengründe. Es war meine 4. Koppenbesteigung ohne Lift. An diesem heutigen Ziel erschließt sich für den wahren Wanderfreund tatsächlich ein ganz privates Himmelreich, sei es in Form von Kindheitserinnerungen oder das Glücksgefühl soviel Schönheit erleben zu dürfen.

Diese Aussicht in die Gebirgswelt des Riesengebirges mit ihren Bergen und Tälern, Schluchten und Felsgründen, ihren Bauden, Dörfern und Städten, die übrigen Teile der Sudeten reicht bis zu den Spitzen des böhmischen Berglandes und den fernen Höhen des Erzgebirges.

Meine Stimmung, weite, gleichsam durchsichtige Wogen schlagend, hat etwas von dem Balsam dieser Luft. Ich kann nur sagen, daß ich glücklich bin. Dieses ganze tiefe Blau in seiner steinernen Macht hat etwas Mystisches.

Schlesien und Böhmen liegen wie eine Landkarte ausgebreitet. Die verschiedenen Felsformationen des schlesischen Gebirges, der hohe Riesenkamm und der Kamm des Eulengebirges, die Bergkessel von Waldenburg und Glatz und ihre Kuppeln als Vorposten des Gebirges, der weitschauende und weit sichtbare Zobten; fern im Duft verschwimmend die mährischen Ländereien.

Das hält alles in der Schwebe, macht ein Mannigfaltiges einfach, symphonisch. Diese Luft läßt sich mit nichts vergleichen ! Das Tal dunkelblau und ein kraftreicher Gegensatz zum Flechtengrün und Schwarz der Gruben. Mitunter kann es aber auch passieren das sich trotz Sonnenschein die Ferne im Dunst verliert. Aber es ist und bleibt für viele doch auch ein Blick in die alte Heimat.

"Uff derr Kuppe satt ern hucka, huch voo druba rundergucka." so schreibt Ernst Schneke, der bekannte schlesische Mundartdichter über die Schneekoppe.

Die Ebene des Koppenplans und der Weißen Wiese, der Ziegenrücken, der tief einfallende Elbgrund, den der Pantschefall unzweideutig kenntlich macht, und der Große Teich sind die hervorstehenden Züge in dieser Landschaft.

Das weite Hirschberger Tal ist mit einer bunten Menge von Ortschaften und Häusergruppen besät, von denen zwischen Hirschberg und dem Gebirge besonders das bierbrauende Stonsdorf mit dem malerischen Prudelberge und der Heinrichsburg, die Tirolercolonie Zillerthal und Erdmannsdorf mit seinem prächtigen Park, das königliche Schloss und die schöne Kirche erwähnenswert sind.

Was da weiterhin noch auftaucht, ist Schmiedeberg, das reizende Buchwald und das idylische Fischbach mit den weithin erkennbaren Falkenbergen. Der Landeshuter Kamm mit den Friesensteinen und dem Ochsenkopf begrenzt den Horizont nach dieser Richtung. Zur Zeit der niedrigstehenden Sonne kann es geschehen, daß der Schatten des Wanderers auf eine Wolkenwand geworfen wird, welcher der Sonne gegenübersteht. Das ist dann das bekannte Koppengespenst.

Nun stehen wir vor dem ältesten noch erhaltenem Bauwerk der alten Bebauung, vor der kreisrunden St. Laurentius Kapelle. von Graf Christoph Leopold von Schaffgotsch gestiftete, Geweiht wurde diese Kapelle 1681, um der Gebirgsbevölkerung zu demonstrieren, dass die Riesen, die auf der Riesenkoppe hausen sollen, ins Reich der Fabel gehören. Und sie diente den Zisterziensermönchen aus Warmbrunn als Wallfahrtsort.

Das vorletzte Gebäude der ursprünglichen Bebauung, die Böhmische Baude, 1868 von Blaschke aus den Grenzbauden erbaut und seit 1875 bis zur Vertreibung 1945 im Besitz der Familie Pohl, fiel nach Jahrzehnten eines willkürlichen Verfalls 2006 endgültig dem Abriss zum Opfer.

Nach dem II. Weltkrieg mehrfach umgestaltet befand sie sich seit der gesellschaftlichen Wende 1989 bis 2005 in einem verwahrlosten Zustand und wartete nur noch darauf abgerissen zu werden.

Das Abrissmaterial füllte über 350 Transportsäcke, deren Hauptteil am 20. Oktober 2004 von einem Hubschrauber in den Löwengrund transportiert wurde. Auch das Wasserreservoire mit einem Fassungsvermögen von 3200 Liter Wasser, das von 1912 bis 1956 mit Hilfe eines Peltonrads aus dem Riesengrund auf die Schneekoppe hochgepumpt wurde, „flog“ in den Löwengrund.
Am 22.10.2004 war dann das Werk vollbracht. Die letzten Transportbehälter werden Anfang Juli 2005 mit dem Hubschrauber abtransportiert.

Nich weit von der Abbruchstelle wurde 2006 ein neues Mehrzweckgebäude errichtet. Es ist zwar viel bescheidener als die alte Baude, aber aus architektonischer Sicht bestimmt gelungen. Die aus Lärchenholz gefertigten Jalousien öffnen oder schließen je nach aktueller Witterung selbsttätig. Auf einer Wendeltreppe gelangt man auf eine kleine Dachterrasse mit herrlicher Rundumsicht. Auch was ihre Dienstleitungen betrifft, sollte diese neue Tschechische Poststelle besser abschneiden.

An der Stelle wo die ehemalige schlesische Baude oder auch Deutsche Baude genannt, die 1850 erbaut und im Jahr 1967 abgerissen wurde, steht heut ein modernes Mehrzweckgebäude aus Aluminium, Stahlbeton und Glas. Der Hauptteil dient als Restaurant. Kein Gespür mehr von der alten Gemütlichkeit der schlesischen Baude die hier mal gestanden hat. Daher empfehle ich für Stärkung selbst zu sorgen. Die weiteren Räume dienen als meteorologische Station sowie Unterkunft für die diensthabenden "Koppenwächter".

Auf dem kleinen Koppenkegel lagen diese Häuser - die Deutsche und Böhmische Baude, die winzige hölzerne Rundkapelle des Laurentius und die meteorologische Station wie eine Bauernwirtschaft zusammen.

Und man erzählte sich, das wenn die Winterstürme bisweilen so hausten, daß der Meteorologe und der Koppenwächter wochenlang in die Einsamkeit ihres Hauses gesperrt sind und wenn sie es nicht mehr aushalten, endlich auf allen vieren zueinander zu kriechen wagten.

Die nun schon mehr als 20 Jahre andauernden Diskussionen über eine neue Seilbahn zum höchsten Berg Tschechiens, bekam endlich Gestalt. Die von Anfang an bestehenden Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vorstellungen der Umweltorgane und den Vorstellungen der Gemeinden, bzw. der Region wurden durch eine Kompromisslösung abgelöst. Im Jahr 2014 wird nun eine Kabinenseilbahn auf der ursprünglichen Trasse die Schneekoppe erreichen.

Nachdem wir die wunderherrliche Aussicht genossen und den müden Körper erquickt haben geht es von der Koppe wieder retour in nordöstlicher Richtung auf dem dem Koppenweg zum Riesenkamm hinab.

Ein letztes Mal fasziniert uns noch einmal der Blick auf den scheinbar doppeltrückigen Schwarzenberg mit den Schwarzschlagbauden, weiterhin das Rehorn, die Berge von Klein-Aupa, davor die Sonnenseite von Gross-Aupa sowie in den Melzergrund und hinunter nach Krummhübel in Schlesien.

Die Wanderung führt nun fast waagerecht über den steinigen schmalen Rücken des Riesenkammes und rückblickend lässt einen immer wieder die Größe und Wucht der Schneekoppe ins Staunen versetzen.

Das Terrain wird nun zunehmend von Krummholz zahlreicher Latschenkiefer bedeckt die man früher zu manchen Schnitzarbeiten sowie zur Feuerung nutzte und die mit ihrem Ansehen beschorner Buchsbaumgewächse wie ein undurchdringliches Dickicht wirken Die dichten Polster des scharfen Nardengrases, von den Gebirglern "Wolf" genannt, hatten sich schon goldgelb umgefärbt.

Wir treten an eine Stelle wo vor ungefähr hundert Jahren jemand hier auf der Schwarzen Koppe (1411 m) zum Zweck eines besseren Rundblicks einen großen Steinhaufen aufgetürmt hat. Dazu verwendete er sogar die alten Grenzsteine der einstigen preußisch - österreichischen Grenze die hier verlief.

Diese sind inzwischen längst verschwunden, sind Teil der erneuerten Wegumrandung. Denn die Wegebauer unserer Zeit klaubten eben diesen Steinhaufen auseinander und geeignete Steine verwendeten sie zur Restaurierung des inzwischen durch Erosion zerstörten Weges.

Ein allerletzter Blick der uns nun vor dem Absteig über die dunklen Wälder von Klein Aupa und die weite herrliche Aussicht auf Schlesien vergönnt wird lassen plötzlich die Strapazen der letzten Stunden einfach vergessen.

Zwischen Bergen ziehen sich tiefgründige Täler hin, waldige und kahle Bergabhänge wechseln mit wilden Schluchten ab, und schwellende Wiesenmatten schmiegen sich an den Saum dichter Föhrenwälder.

Aber wie viel schöner ist doch gegenüber dem gemalten Bilde die lebendige Wirklichkeit. Denn nur, wenn der Himmel ganz wolkenklar ist, bleibt die Schau für den Betrachter unveränderlich; wenn aber Wölkchen durch den blauen Äther segeln, gewinnt sie gleichsam Leben; Schatten huschen über das Gelände und verändern in ewigem Wechsel dessen Farbe. Am diesem Johannistagmorgen genossen wir so recht dieses wunderbare Schauspiel.

Am Fuße der schwarzen Koppe angekommen,gönnen wir uns noch einen Schluck eiskalten Wassers aus besagter Emmaquelle bevor wir den Rückweg diesmal auf dem Faltisweg antreten.

Diese gut ausgebaute Fahrstraße wurde einst vom Österr. R.-G.-V erbaut und nach einem Gönner des Gebirges, dem frühverstorbenen Vereinsgenossen und Fabrikbesitzer Richard Faltis aus Trautenau, benannt Er führt entlang der Fichtiglehne und leitet uns zurück nach Ober / Kleinaupa zu ehemals Hübners Grenzbauden.